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1

LÖFVENDAHL, HILLEVI. "Pellagra und Geisteskrankheit". Acta Medica Scandinavica 108, n.º 5 (24 de abril de 2009): 455–65. http://dx.doi.org/10.1111/j.0954-6820.1941.tb18807.x.

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Schneemann, Nikolaus. "Psychiatrischer Prozess - Geisteskrankheit - lebensunwertes Leben". Daseinsanalyse 3, n.º 3 (1986): 235–49. http://dx.doi.org/10.1159/000456144.

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3

Hrastnik, Lucija. "Das Stigma der psychischen »Störungen«: Mehr als eine Wiederaufnahme der »labeling«-Debatte". Gewalt – Praktiken, Funktionen, kommunikative Werte, Motivationen 44, n.º 4 (junio de 2021): 44–52. http://dx.doi.org/10.30820/0171-3434-2021-2-44.

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Stigmatisierung ist ein großes Hindernis für jene Menschen, die an seelischen Konflikten und ihren Folgen leiden. Scheinbar bestätigte falsche Vorstellung von seelischen »Erkrankungen« behindern Erreichen und Aufrechterhalten von Lebenszielen und resultieren in erheblicher Deprivation, die die Lebensqualität schwer beeinträchtigen. Schon die Diagnose einer »Geisteskrankheit« ist deshalb auf Gewaltsamkeit zu prüfen, das formale psychiatrische Diagnose-System wird überprüft auf Implikationen für die Notwendigkeit eines neuen Paradigmas.
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4

Mutlu, E. y M. Schouler-Ocak. "Die Psychiatrie in der Türkei und die deutsch-türkischen Beziehungen". Nervenheilkunde 34, n.º 10 (2015): 798–802. http://dx.doi.org/10.1055/s-0038-1627625.

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ZusammenfassungDieser Artikel fokussiert auf den Umgang mit der Geisteskrankheit und die Geschichte der Psychiatrie in der Türkei, in der bis heute eine Psychiatriereform ausblieb. Die türkische Psychiatrie orientierte sich an der deutschen Psychiatrie, mit der die ersten Lehrstuhlinhaber verbunden waren. Dieser enge Kontakt brach zum 2. Weltkrieg ab. Die Psychiatrie in der Türkei blieb im Vergleich zu anderen europäischen Staaten bis heute nicht gut ausgestattet. Erst als die türkischstämmigen Arbeitsmigranten zunehmend als Patienten im Gesundheitssystem in Deutschland auftauchten, wurden die Beziehungen wieder aktiviert. Die Deutsch-Türkische-Psychiatriegesellschaft (DTGPP e. V.) übernahm dabei eine führende Rolle. Sie bildet inzwischen eine tragfähige Brücke zwischen den Psychiatrien beider Länder.
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Grychtol, R. "«Little Hedgehogs of Doubts» – die Insulinschocktherapie in den 1930er bis 1950er Jahren". Praxis 97, n.º 15 (1 de julio de 2008): 835–39. http://dx.doi.org/10.1024/1661-8157.97.15.835.

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Die Insulinschocktherapie war eine der grossen somatischen Therapiemethoden der 1930er Jahre. Obwohl risikoreich, teuer und ohne theoretische Grundlage, verbreitete sie sich innerhalb weniger Jahre in der gesamten industrialisierten Welt. Entscheidend hierfür war die Entstehung von Zentren, wie z.B. die Wiener Psychiatrisch-neurologische Universitätsklinik und die Schweizer Anstalt Münsingen, von wo aus sich die Therapie durch Gastärzte verbreitete. Auch jüdische Emigranten aus Deutschland und Österreich trugen hierzu bei. Ein weiterer Grund für den Erfolg der Therapie lag in dem Reiz einer «körperlichen» Therapie für die «Geisteskrankheit» Schizophrenie, was schon lange vorhandene Bestrebungen der Psychiatrie nach einem Anschluss an die zunehmend naturwissenschaftlich begründete Medizin zu erfüllen schien. Der Diskurs über die Insulinschocktherapie zeigt jedoch, dass sich das grundlegende Verständnis des therapeutischen Handelns erst mit der Entdeckung der Psychopharmaka «biologisierte».
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Fauvel, Aude. "„Ausserhalb der Mauern“ – Für eine neue Geschichte der Irrenanstalten in der Moderne". Therapeutische Umschau 72, n.º 7 (julio de 2015): 429–35. http://dx.doi.org/10.1024/0040-5930/a000696.

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Zusammenfassung. Wenn wir an Medizin, Wahnsinn und die Vergangenheit denken, so taucht unmittelbar ein Bild vor unseren Augen auf: dasjenige der Irrenanstalt. In der Nachfolge von Michel Foucaults berühmtem Buch Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft haben viele Historiker angenommen, dass die Medikalisierung der Geisteskrankheit in der Moderne zu einem „grossen Einsperren“ geführt hat und zu einer verstärkten Absonderung aller angeblich geistig Untauglichen im „Zeitalter der Irrenanstalt“. Neuere Forschungen zeigen aber, dass diese klassische Erzählung der Psychiatrie-Geschichte revidiert werden sollte. Sie zeigt, dass es seit dem 19. Jahrhundert eine ganz andere medizinische Kultur gab, die die Irrenanstalt anzweifelte. Sie befürwortete die Integration der Wahnsinnigen und setzte sich dafür ein, dass sich die Psychiatrie vom dominierenden Modell der Internierung im ganzen Westen loslöste. Dieser Beitrag will die Resultate dieser historischen Arbeiten präsentieren und einen anderen Aspekt der Psychiatrie-Geschichte zeigen, nämlich die Praktiken des „boarding out“ anstelle derjenigen der Irrenanstalt.
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7

Mora, George. "Anatomie des Wahnsinns: Geisteskrankheit im medizinischen Denken der fruhen Neuzeit und die Anfange der pathologischen Anatomie (review)". Bulletin of the History of Medicine 73, n.º 4 (1999): 699–700. http://dx.doi.org/10.1353/bhm.1999.0180.

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González del Valle, José M. "HARTMUT ZAPP, Die Geisteskrankheit in der Ehekonsenslehere Thomas Sánchez, 1 vol. de XII + 158 págs., «Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht», Ed. Böhlau, Colonia-Viena, 1971". Ius Canonicum 12, n.º 23 (13 de abril de 2018): 523–25. http://dx.doi.org/10.15581/016.12.22141.

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Hagner, Michael. "Michael Kutzer Anatomie des Wahnsinns. Geisteskrankheit im medizinischen Denken der frühen Neuzeit und die Anfänge der pathologischen AnatomieSchriften zur Wissenschaftsgeschichte XVI, Hürtgenwald, Guido Pressler, 1998, pp. 293, DM 140.00 (3-87646-082-4)." Medical History 46, n.º 2 (abril de 2002): 277–78. http://dx.doi.org/10.1017/s0025727300069179.

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Wolff, H. G. "Homöopathie bei Geisteskrankheiten in der Veterinärmedizin". Zeitschrift für Klassische Homöopathie 4, n.º 06 (3 de abril de 2007): 277–79. http://dx.doi.org/10.1055/s-2006-936961.

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von Engelhardt, Dietrich. "Die Seelenkrankheit in der Medizin der Romantik – objektive Erscheinung, subjektives Leiden, ganzheitliche Therapie, geistiger Sinn". Balint Journal 21, n.º 04 (diciembre de 2020): 105–10. http://dx.doi.org/10.1055/a-1248-8004.

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ZusammenfassungDie Medizin der Epoche der Romantik im deutschsprachigen Raum ist überzeugt von der inneren Einheit der Natur und Kultur, Leib und Seele, Wissenschaft und Kunst – v. a. in der Psychiatrie. Diese Zeit ist mit verschiedenen Initiativen die Quelle und Geburtsstunde der modernen Psychotherapie: Einführung der Ausdrücke ‚Psychiatrie‘ (Reil), ‚Psychosomatik‘ (Heinroth), ‚Unbewußtes‘ (Carus), neuen Klassifikation der Seelen- oder Geisteskrankheiten, der Natur und Kultur integrierenden Therapie, der personalen Arzt-Patienten-Beziehung. Eine Rückkehr zur romantischen Medizin ist nicht möglich, aber ihre Ideen und Konzepte können Vorbild und Anregung für eine humane Humanmedizin zum Wohl und zur Würde des leidenden, kranken und sterbenden Menschen.
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Gerhard, U. J. y B. Blanz. "Theodor Ziehen als Kinder- und Jugendpsychiater. Eine verspätete Reminiszenz zum 50. Todestag". Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 30, n.º 2 (mayo de 2002): 127–33. http://dx.doi.org/10.1024//1422-4917.30.2.127.

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Zusammenfassung: Einleitung: Am 29. Dezember 2000 jährte sich zum 50. Mal der Todestag von Theodor Ziehen. Da dieses Ereignis kaum eine Würdigung fand, wird in dem vorliegenden Artikel insbesondere an seine Bedeutung als Kinder- und Jugendpsychiater erinnert. Methodik: Anhand von Literaturstudien erfolgt ein kurzer Abriss seines Lebens und die Wertung seines wissenschaftlichen Werkes. Schlussfolgerung: Ziehen (1862-1950) war ein äußerst vielseitiger Gelehrter. Bleibende Spuren hinterließ er nicht nur als Nervenarzt, sondern auch als Psychologe und Philosoph. Darüber hinaus zählt er zu den Gründervätern des Fachgebiets Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die ersten entwicklungspsychologischen Untersuchungen, die 1898 in die Schrift «Die Ideenassoziation des Kindes» einflossen, unternahm er in Jena. Er arbeitete eng mit den Pädagogen Rein und Trüper zusammen. Im Jahr 1902 erschien der erste Teil des Buches «Die Geisteskrankheiten des Kindesalters», dem 1904 und 1906 weitere Teile folgten. Es dürfte sich um das zweite bedeutende deutschsprachige kinderpsychiatrische Werk handeln. Damit gelang es ihm, das erste systematische und weitgehend vollständige Lehrbuch der Kinderpsychiatrie herauszugeben. Er führte die Termini «Affektive Psychose» und «Psychopathische Konstitution» in die psychiatrische Nomenklatur ein. Auch auf dem Gebiet der Heilpädagogik und Pädagogik war Ziehen tätig.
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Hinterhuber, H., J. Di Pauli, A. Hausmann y A. Conca. "Die transkranielle Magnetstimulation in der Psychiatrie: tatsächlich ein innovatives Therapeutikum?" Nervenheilkunde 26, n.º 06 (2007): 492–500. http://dx.doi.org/10.1055/s-0038-1626891.

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ZusammenfassungDie transkranielle Magnetstimulation und ihre therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten stoßen auf zunehmendes Interesse der psychiatrischen Fachwelt. Manche Autoren sehen in ihr die Therapieform des 21. Jahrhunderts. Aber schon in der Antike beschäftigte man sich mit den heilenden Kräften der Elektrizität und des Magnetismus. So schrieb Scribonius Largus 47 n. Chr. wie man mit dem bioelektrischen Stoß des Zitterrochens Podagra, Kephalalgia und Prolapsus ani behandeln kann. Von da an bis in die Neuzeit erschienen Berichte aus Asien, Afrika, Amerika und Europa, wonach die Elektroichthyotherapie bei der Therapie von Anfällen, Schwindel, Lähmungen, Muskelkontrakturen, Schmerzen, Schlafstörungen und Geisteskrankheiten eingesetzt wurde (aus dem griechischen ichthys = Fisch). Dabei dienten der Zitterrochen, der Zitteraal und der Katzenfisch als Quelle für die elektrischen Reizungen. Erst 1745 wurden die Fische vom Leydener Zylinderglas und später (1800) von der Volta-Batterie ersetzt. Allmählich begann man die neuronale Aktivität und deren Funktion zu verstehen. So gelang es Fritsch und Hitzig 1870 durch Faradaysche Reizung, die Erregbarkeit der zerebralen Hemisphären nachzuweisen. 1896 hingegen stimulierte d’Arsonval durch die Anwendung zeitlich variierender Magnetfelder das zentrale Nervensystem. Bis in die Gegenwart sind die Elektrostimulation (Grundlage der Elektrokonvulsionstherapie) und die transkranielle Magnetstimulation bedeutende Bestandteile der psychiatrischen und der neurologischen Behandlung und Funktionsdiagnostik.
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Porter, Theodore M. "Irrenärzte aller Länder! Tabular Unity and the Nineteenth-Century Struggle to Comprehend Insanity". Soziale Systeme 18, n.º 1-2 (1 de enero de 2012). http://dx.doi.org/10.1515/sosys-2012-1-211.

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ZusammenfassungDie Anstaltsmedizin, das erste medizinische Fachgebiet, war wahrscheinlich auch der Bereich der Medizin, der als erster statistisch erfasst wurde. Bereits im frühen 19. Jahrhundert nutzen Irrenärzte Statistiken, die hohe Heilungsraten auswiesen, um für ihre Anstalten zu werben. Als sich jedoch die Institutionen füllten und die Heilungsraten nach unten gingen, wurden, vor allem von Frankreich ausgehend, Versuche zur internationalen Harmonisierung der Statistiken unternommen, die den Zusammenhang zwischen zivilisatorischem Fortschritt und Geisteskrankheit erhellen und die aufzeigen sollten, welche Anstalten über erfolgreiche Behandlungsmethoden verfügten. Im späten 19. Jahrhundert wurde jedoch deutlich, dass das internationale Standardisierungsprojekt aufgrund unterschiedlicher rechtlicher und administrativer Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern fehlgeschlagen war. Ambivalente Kategorien in den Statistiken hatten auch dazu geführt, dass findige Anstaltsdirektoren die Statistiken ihrer Institutionen zugunsten vorteilhafter Heilungsraten manipuliert hatten. Das Scheitern und der gelegentliche Wahnsinn von globalisierten Statistiken sind nicht spezifisch für Geisteskrankheit und können zumeist nicht auf Fehler zurückgeführt werden, die durch mangelnde individuelle Rationalität begründet sind. Die negativen Erfahrungen mit internationaler Standardisierung im Kontext der Anstaltsstatistiken lassen sich vielmehr auch auf andere Bereiche übertragen, im Speziellen auf die Metriken und Indikatoren, die mit den neoliberalen Regimes zur Wende des 21. Jahrhunderts Verbreitung gefunden haben.
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"Die Psychiatrie ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält". Schweizerische Ärztezeitung 94, n.º 11 (13 de marzo de 2013): 424. http://dx.doi.org/10.4414/saez.2013.01437.

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"Die Psychiatrie ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält". Bulletin des Médecins Suisses 94, n.º 11 (13 de marzo de 2013): 424. http://dx.doi.org/10.4414/bms.2013.01437.

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Rauscher. "BGH v. 7. 11. 2001 XII ZR 247/00 Geisteskrankheit als Scheidungsgrund?" Juristische Rundschau 2002, n.º 11 (12 de enero de 2002). http://dx.doi.org/10.1515/juru.2002.029.

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Steinberg, Holger y Maria Strauß. "Die Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen in den klinischen Beschreibungen und klassifikatorischen Reflexionen von Gustav Specht (1905) und Hermann Paul Nitsche (1910)". Der Nervenarzt, 24 de noviembre de 2021. http://dx.doi.org/10.1007/s00115-021-01233-7.

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ZusammenfassungEs verstetigt sich die Ansicht, dass die adulte Form der Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kein Konstrukt der modernen Psychiatrie ist. Die Geschichte der Psychiatrie kann hier einen aufklärenden Beitrag leisten. Diesem Anspruch und konkret Literaturverweisen Emil Kraepelins (1856–1926) folgend, wird hier jeweils eine Studie von Gustav Specht (1860–1940) und dem späteren NS-Psychiater Hermann Paul Nitsche (1876–1948) aus den Jahren 1905 bzw. 1910 zum Themenfeld chronische Manie inhaltlich analysiert. Wir gelangen zu dem Schluss, dass beide Autoren in mehreren Kasuistiken Kranke schildern und in ihre klinischen Erörterungen Aspekte einfließen lassen, die die heute so definierten Kernsymptome der adulten ADHS berühren oder in denen sich aktuell diskutierte Forschungsfragen wiederfinden. Beide Autoren drücken ihre Unzufriedenheit mit der klassifikatorischen Situation dieser Kranken in ihrer Zeit aus. Specht postuliert die „chronische Manie“, unter der er die adulten ADHS-Patienten einfasst, sogar als eine „völlig selbständige Geisteskrankheit“, die von den Psychiatern aber kaum als vollwertige Krankheitsform anerkannt, sondern eher als Verlegenheitsdiagnose verwendet werde. Nitsche sieht die von ihm sog. „chronisch-manischen Zustände“ zwar als „klinische Eigenart“, rechnet sie aber der großen Gruppe des „manisch-depressiven Irreseins“ zu. In Zukunft erst werde diese feiner aufzuteilen sein.
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