Journal articles on the topic 'Soziale Ungerechtigkeit'

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Kaufmann, Katharina. "Liberalismus und die situierte Epistemologie der Ungerechtigkeit." Zeitschrift für Praktische Philosophie 9, no. 1 (August 19, 2022): 201–24. http://dx.doi.org/10.22613/zfpp/9.1.8.

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Abstract:
Dieser Beitrag untersucht die Frage, ob und wie der Liberalismus mit der situierten Epistemologie der Ungerechtigkeit umgehen kann. Diese Frage stellt sich im Zuge der liberalen Annäherung an Ungerechtigkeitskonzepte beispielsweise durch die nicht-ideale Theorie sowie die Rezeption Judith Shklars, und ist durch eine Diskrepanz liberaler Theoriebildung motiviert: einerseits steht das konstitutive normative Interesse des Liberalismus an Ungerechtigkeit; andererseits steht die weitgehend auf Abstraktion basierende Methodologie des Liberalismus, die spezifisches Wissen über Ungerechtigkeit verunmöglicht. Insbesondere in Fällen struktureller Ungerechtigkeit gilt die soziale Identität von Akteur:innen als relevantes Merkmal, von der aber qua partikularer Eigenschaft abstrahiert wird. Gegen diese Methodologie der Abstraktion spricht jedoch insbesondere die These der feministischen Standpunkttheorie, der zufolge Wissen sozial situiert sei und Mitglieder sozial marginalisierter Gruppen privilegierten Zugang zu Wissen über Ungerechtigkeit haben können. Dieses Wissen besitzt, so meine These, für den Liberalismus normative Relevanz. Ich werde in diesem Beitrag am Beispiel von Judith Shklars Liberalismus zeigen, dass die Integration situierten Wissens über Ungerechtigkeit in konfliktive Varianten liberaler Theorien konzeptuell möglich ist. Nach einer Übersicht über die soziale Variante feministischer Standpunkttheorie, die sich auf die Epistemologie der Ungerechtigkeit fokussiert, argumentiere ich für die grundsätzliche Vereinbarkeit des Liberalismus mit der These der sozialen Situiertheit von Wissen in normativer und methodologischer Hinsicht. Ich zeige erstens, dass der normative Individualismus, auf den jede liberale Theorie definitorisch festgelegt ist, auch der sozialen Standpunkttheorie zugrunde liegt, wie ich am Konzept epistemischer Ungerechtigkeit zeige. Zweitens differenziere ich in methodologischer Hinsicht zwischen idealer und nicht-idealer liberaler Theorie. Ich zeige, dass die ideale liberale Theorie bei Rawls das für strukturelle Ungerechtigkeit relevante Merkmal der sozialen Identität nicht konzeptualisieren kann, dass jedoch Tommie Shelbys nicht-ideale liberale Theorie eine der sozialen Standpunkttheorie analoge Argumentation verfolgt, da sie Erfahrungen in Abhängigkeit von sozialer Identität zum Ausgangpunkt der Frage nach sozialer Gerechtigkeit macht. Drittens argumentiere ich, dass Judith Shklars konfliktiver Liberalismus besonders geeignet ist, die situierte Epistemologie der Ungerechtigkeit zu integrieren, da sie die Schnittstelle der beiden Ansätze auf die Ebene der liberalen Gesellschaft verlagert. Auf dieser kann das situierte Wissen über Ungerechtigkeit, das Mitglieder marginalisierter sozialer Gruppen haben, als Expert:innenwissen verarbeitet werden und so soziale und politische Reformen anstoßen.
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Hänel, Hilkje C. "Einleitung: Epistemische Ungerechtigkeiten." Zeitschrift für Praktische Philosophie 9, no. 1 (August 19, 2022): 141–54. http://dx.doi.org/10.22613/zfpp/9.1.5.

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Abstract:
Die Debatte um epistemische Ungerechtigkeit verbindet normative Gerechtigkeitstheorien mit erkenntnistheoretischen Theorien und stellt somit die Art von wichtigen Fragen, die in den letzten Jahren sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wissenschaft internationale Aufmerksamkeit erfahren haben. Verwiesen sei hier etwa auf soziale Bewegungen wie #MeToo und #BlackLivesMatter zeigen. Theorien der epistemischen Ungerechtigkeit (sowie verwandte Theorien wie Epistemologie des Unwissens, feministische Erkenntnistheorie und Standpunkttheorie) können sowohl epistemische Praktiken analysieren und einen Beitrag zu Gerechtigkeitstheorien und sozialer Epistemologie liefern, als auch zu adäquateren Verständnissen von existierenden Ungerechtigkeiten beitragen. In dem hier vorliegenden Schwerpunkt werden Beiträge zu eben solchen bislang wenig erforschten Ungerechtigkeiten sowie neue Diskussionsbeiträge zur Debatte um epistemische Ungerechtigkeiten geliefert.
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Bubenzer, Rainer. "“Diese soziale Ungerechtigkeit ist absolute inakzeptabel”." Onkologische Welt 09, no. 01 (February 2018): 07. http://dx.doi.org/10.1055/s-0038-1638212.

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Aberle, Christoph, Stephan Daubitz, Carsten Gertz, and Oliver Schwedes. "Mobilitätsbezogene soziale Exklusion in Großstädten:." Journal für Mobilität und Verkehr, no. 14 (September 7, 2022): 18–27. http://dx.doi.org/10.34647/jmv.nr14.id89.

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Abstract:
Ökonomischer Druck und räumliche Verdrängung beschneiden die Teilhabechancen Einkommensarmer, auch und insbesondere in Bezug auf Mobilität. Dieser Beitrag beschreibt Ergebnisse des DFG-Projekts MobileInclusion. Anhand einer Analyse des ÖPNV-Angebots und einer Befragung von 40 „Hartz IV“-EmpfängerInnen diagnostizieren wir Ungerechtigkeit im Verkehrsangebot und identifizieren sieben Typen der Armuts-Mobilität. Aus den Befunden leiten wir drei Strategien ab, um Exklusion zu bekämpfen und bewerten das Potenzial des 9-Euro-Tickets hierfür.
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Teixeira, Mariana. "Die epistemische Ambiguität der Verwundbarkeit." Zeitschrift für Praktische Philosophie 9, no. 1 (August 19, 2022): 155–78. http://dx.doi.org/10.22613/zfpp/9.1.6.

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Abstract:
Angesichts der angeblichen axiologischen Neutralität des Wissens, die in Teilen der Wissenschaft proklamiert wird, bieten seit langem mehrere philosophische Strömungen verschiedene Darstellungen der internen Verbindung zwischen Wissen und Machtverhältnissen. Diese reiche Geschichte umfasst Beiträge u. a. aus dem Poststrukturalismus, dem Marxismus, der Kritischen Theorie, den Decolonial und Critical Race Studies, dem Feminismus und den Theorien der epistemischen Ungerechtigkeit. Trotz ihrer vielen theoretischen Divergenzen stimmen sie alle mit der grundlegenden diagnostischen Prämisse überein, dass Machtungleichheiten eine bedeutsame Rolle bei der Definition dessen spielen, was als „Wissen“ zählt, und dass infolgedessen sozial und politisch unterdrückte Gruppen dazu neigen, auch im Bereich der epistemischen Praktiken wie der Systematisierung, Legitimierung und Übertragung von Wissen unterdrückt zu werden. Diese Kritiker:innen einer positivistischen Objektivität des Wissens haben jedoch sehr unterschiedliche Ansichten über die Wurzeln, die Auswirkungen und das Funktionieren der Verbindung zwischen epistemischen Praktiken und Machtungleichheiten. In diesem Beitrag wird eine dieser Differenzen untersucht, nämlich in Bezug auf die Frage: Bedeutet soziale und politische Unterdrückung notwendigerweise, dass die betroffenen Subjekte im Vergleich zu privilegierten Gruppen in einer schlechteren Position sind, um ihre Unterdrückung zu verstehen und ihr Widerstand zu leisten? Zwei möglichen Antworten auf diese Frage werden hier unter Rekurs auf eine Gegenüberstellung von Miranda Frickers Theorie der epistemischen Ungerechtigkeit einerseits und der feministischen Standpunkttheorie von Dorothy Smith andererseits untersucht. Während der erstgenannte Ansatz Unterdrückung vor allem als epistemisch und politisch schwächend ansieht, betrachtet der letztere die einzigartige Position der Unterdrückten als potenzielle Quelle von Wissen und politischem Handeln. Diese Gegenüberstellung wird eine Kritik einseitiger Darstellungen der Erfahrung von Unterdrückung ermöglichen. Eine Vermittlung zwischen den Polen dieses Gegensatzes wird anschließend durch das Konzept der Verwundbarkeit versucht. Um angesichts der Mehrdeutigkeit des Konzepts genauer zu bestimmen, was mit „Verwundbarkeit“ gemeint ist, wird eine analytische Unterscheidung zwischen Verwundbarkeit als einerseits konstitutiv und andererseits kontingent getroffen. Die Hypothese ist, dass ein vielschichtiges Verständnis von Verwundbarkeit – zeitgleich als kontingentes Risiko der Unterwerfung unter die Fremdheit und als konstitutive Öffnung zum Anderssein – ein wichtiges konzeptionelles Instrument sein kann, um die epistemischen und politischen Ambiguitäten sozialer Ungerechtigkeiten zu erfassen.
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Randjelović, Isidora. "Wissen aus sicherer Quelle. Rassismus in der deutschsprachigen (vor-)wissenschaftlichen Wissensproduktion über Rom:nja und Sinti:zze zwischen dem 15.-18. Jahrhundert." Zeitschrift für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung (ZeM) 2, no. 1 (June 12, 2023): 75–90. http://dx.doi.org/10.3224/zem.v2i1.06.

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Abstract:
Der Beitrag fokussiert die (vor-)wissenschaftliche Wissensakkumulation über Rom:nja und Sinti:zze zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden die erkenntnistheoretischen Grundlagen für den gegen Sinti:zze und Rom:nja gerichteten Rassismus gelegt. Anhand repräsentativer Publikationen bzw. Chroniken zum Thema und deren Einordnung ins zeithistorische Geschehen wird die Verflechtung zwischen (vor-)wissenschaftlichen Epistemologien und (ordnungs-)politischen Praxen der Unterdrückung und Verfolgung von Rom:nja und Sinti:zze herausgestellt. Die Wechselwirkung zwischen Wissensproduktion und Verfolgung bedingt zugleich eine soziale und eine epistemische Ungerechtigkeit, die aus wissenschaftsethischer Perspektive kritisch reflektiert wird mit der Schlussfolgerung, dass auch in der Gegenwart die Herstellung epistemischer Gerechtigkeit nicht ohne die Herstellung sozialer Gerechtigkeit gedacht werden kann. Eine plurale wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Wissensproduktion, die auf kritischen, kollektiven sozialen und politischen Praxen von Rom:nja und Sinti:zze beruht, ist für die Arbeit an „nachholender Gerechtigkeit“ (UKA 2021) und für die fortlaufende Hinterfragung und Revision hegemonialer Wissensarchive unerlässlich.
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Wildner, Manfred. "Klagelieder." Das Gesundheitswesen 86, no. 01 (January 2024): 15–17. http://dx.doi.org/10.1055/a-2168-2090.

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Abstract:
Klagelieder sind wohl so alt wie die Menschheit – und das nicht ohne Grund: Not und Leid, von Menschen verschuldetes und unverschuldetes Unheil, das über Einzelne, Familien, Städte und auch ganze Bevölkerungsgruppen und Völker hereinbricht, bieten reichlich Anlass. Konkrete Ausformungen sind Krankheit und Tod, die Kluft zwischen arm und reich, soziale Zurückweisung und Ausgrenzung, Unterdrückung und Ungerechtigkeit, Seuchen, Unruhen, Kriege. Ausdruck findet die diesbezügliche Menschheitsklage in den Klage- und Trauerliedern, Lamentos und Nänien aller Zeiten, von den biblischen Jeremiaden bis zum Blues der Neuzeit.
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Reddemann, Luise. "Mein Leben als Ärztin und Psychotherapeutin." Psychotherapie 27, no. 1 (April 2022): 51–62. http://dx.doi.org/10.30820/2364-1517-2022-1-51.

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Abstract:
In diesem Beitrag schildere ich meine Entwicklung zur Psychoanalytikerin und zur Expertin für die Behandlung von traumatisierten PatientInnen. Einige kritische Bemerkungen zur Gleichgültigkeit gegenüber sozialen Fragen und zu sozialer Ungerechtigkeit sowie zur Notwendigkeit, als Psychotherapeutin historische Gegebenheiten zu berücksichtigen, werden diskutiert.
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Poulain, Jacques. "Die strangulierte Freiheit im globalisierten Neoliberalismus." Paragrana 32, no. 1 (June 1, 2023): 53–70. http://dx.doi.org/10.1515/para-2023-0005.

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Abstract:
Abstract Der experimentierende Pragmatismus sozialer Gerechtigkeit, den der globalisierte Neoliberalismus praktiziert, hat die Logik der Experimentalwissenschaften auf die Ebene der Sozialbeziehungen übertragen, und so sucht er wie diese die Übereinstimmung der realen Welt mit der vorausgesetzten Markthypothese zu erzielen und damit auch die Übereinstimmung der einzelnen menschlichen Monaden und mit dieser Marktwelt zu erzeugen. Der experimentierende Naturforscher und der experimentierende Sozialforscher rufen auf schier animistische Weise eine stets schon disponible, vorformulierte rationale Welt-Rede oder eine Begierde-Rede an und respektieren sie so blindlings wie die neue, allmächtige Pythia. Dieses Experiment aber dient nur der Selbstvergewisserung des sozialen Heils und den Kapitalisten und bringt eine globalisierte Ungerechtigkeit hervor. Die Freiheit der einzelnen wird dabei stranguliert, ihre Rechte werden ignoriert. Nur ein wirtschaftlicher und sozialer Dialog zwischen den Instanzen der internationalen Multinationalen und den Arbeitnehmern ist imstande, diese globalisierte Ungerechtigkeit zu überwinden und die Freiheit aller zu restaurieren.
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Zirfas, Jörg. "Ungerechtigkeit und Missachtung." Kritische Lebenskunst 43, no. 4 (December 2020): 33–41. http://dx.doi.org/10.30820/0171-3434-2020-4-33.

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Abstract:
Ungerechtigkeit ist die Enttäuschung rechtmäßiger Erwartungen bzw. das Missachten von sozialen, politischen, moralischen etc. Rechten. Damit verbunden ist letztlich eine Missachtung und Diskriminierung der Menschen selbst. Ungerechtigkeit betrifft alle Anerkennungsdimensionen von Personen und kann daher als Beschädigung der physischen, sozialen und moralischen Integrität eines Menschen verstanden werden. Ungerechtigkeit fordert dazu auf, die Perspektive des Opfers konsequent ernst zu nehmen. Um Ungerechtigkeit zu begegnen, braucht es einerseits einen individuellen Sinn für Ungerechtigkeit und andererseits politische Verfahren, die alle Betroffenen so weit wie möglich an der Aufstellung von Regeln und Normen beteiligen. Ziel sollte sein, die Differenz zwischen den persönlichen Erwartungen von Gerechtigkeit und den Erfahrungen von Ungerechtigkeit soweit als möglich zu verringern.
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Altanian, Melanie. "Genozidleugnung: Organisiertes Vergessen oder Substanzielle Erkenntnispraxis?" Zeitschrift für Praktische Philosophie 9, no. 1 (August 19, 2022): 251–78. http://dx.doi.org/10.22613/zfpp/9.1.10.

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Abstract:
Die Begriffe kollektive Amnesie und organisiertes Vergessen werden oft verwendet, um Fälle zu beschreiben, in denen historisches Wissen, das im gesellschaftlichen, kollektiven Gedächtnis verfügbar sein sollte – weil es sich beispielsweise um gerechtigkeitsrelevantes Wissen handelt – aus unterschiedlichen, meist politisch problematischen Gründen nicht verfügbar ist. Beispielsweise, weil es gegebene Herrschaftsverhältnisse bedrohen würde. In diesem Beitrag soll gezeigt werden, weshalb diese Begriffe gerade in solchen Fällen irreführend sind. Insbesondere nationale Erinnerungspolitik kann oftmals aus Erkenntnispraktiken bestehen oder befördern, die nicht primär Vergessen herbeiführen, sondern in der Gesellschaft verfügbares Wissen über bestimmte Themen verschleiern, verzerren und dadurch die gesellschaftliche Verständigung darüber erschweren oder sogar riskant macht; was vor allem in Fällen offensichtlich wird, in denen koloniale und genozidale Vergangenheiten systematisch geleugnet werden. So kann staatlich geförderte, systematische Genozidleugnung zwar durchaus selektiv zu „vergessen“ oder Wissensverlust führen. Doch viel problematischer aus ethischer und epistemischer Sicht ist, dass dadurch existierendes Wissen und Erinnerungen an die Verbrechen fortlaufend diskreditiert und unterdrückt werden. Genauer werden durch institutionelle und soziale Prozesse und Praktiken historische Fakten und andere Beweise, auf denen Erinnerung basiert, nicht nur ignoriert oder vernachlässigt, sondern vorsätzlich verschleiert, verzerrt und fehlinterpretiert. Es wird dadurch schädliches Unwissen und Unverständnis über die historischen Tatsachen und deren normative Bewertung generiert. Dadurch schafft Genozidleugnung nicht nur Wissenssubjekte, die nichts über den Genozid wissen – denn ein bloßer Wissensmangel könnte durch Bereitstellung des nötigen Wissens behoben werden – sondern das Thema verkennen, aktiv Tatsachen leugnen und dadurch die gesellschaftliche Verständigung über das Thema erschweren oder verunmöglichen. Um also besser zu verstehen, welche ethischen und epistemischen Konsequenzen systematische Genozidleugnung für Überlebende und Nachfahren, wie auch die Gesellschaft insgesamt mit sich bringt, schlage ich vor, systematische Genozidleugnung vielmehr als substanzielle Erkenntnispraxis (vgl. Alcoff 2007, 39) und somit als Fall vorsätzlichen Unwissens zu verstehen. Wie ich am Beispiel der türkischen Leugnung des Genozids an den Armenier:innen illustrieren werde, wird der Genozid nicht vergessen, sondern erinnert und zugleich verkannt, mit der Absicht, Herrschaftsverhältnisse zu konsolidieren. Dadurch wird epistemische Ungerechtigkeit gefördert und aufrechterhalten.
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Heid, Helmut. "Der Beitrag des Leistungsprinzips zur Rechtfertigung sozialer Ungerechtigkeit." Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 81, no. 1 (2012): 22–34. http://dx.doi.org/10.2378/vhn2012.art02d.

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Hofer, Andreas, and Peter Kuleßa. "Raus aus der Komfortzone." TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, no. 1 (March 4, 2022): 4–10. http://dx.doi.org/10.3262/tup2201004.

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Abstract:
Wohnungs- und Mietenpolitik stellt sich als soziale Frage des 21. Jahrhunderts dar. Gesellschaftlich findet eine breite Auseinandersetzung zur Bekämpfung von Ungerechtigkeiten statt, meist jedoch auf einer abstrakten Ebene. So wichtig das ist, lohnt es sich konkret auf Modelle eines anderen Wohnens zu schauen. Der Architekt Andreas Hofer ist ein Vorreiter im genossenschaftlichen Wohnungsbau und spricht im Interview über Perspektiven des Urbanen.
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Heinz, Jana. "Bildungsgerechtigkeit in einer digitalen Gesellschaft." MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 52 (February 10, 2023): 191–216. http://dx.doi.org/10.21240/mpaed/52/2023.02.10.x.

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Abstract:
bleiben auch in einer digitalen Gesellschaft bestehen und werden von neuen Ungleichheitsdimensionen überlagert. Digitale Kompetenzen, insbesondere die in einer digitalen Gesellschaft an Bedeutung gewinnenden Schlüsselkompetenzen, wie Kommunikation, Kreativität, Problemlösen und Kollaboration unterscheiden sich, wie auch analoge Kompetenzen je nach sozioökonomischer Herkunft der Kinder – und zwar zum Nachteil von Kindern aus weniger privilegierten Familien. Die soziale Herkunft beeinflusst zudem eine unterschiedliche Ausstattung mit digitalen Medien sowie die medialen Nutzungsmuster und den unterschiedlichen Nutzen, den Kinder aus der Verwendung digitaler Medien und sozialer Netzwerke für die Verfolgung eigener Ziele ziehen. Bildungsungleichheiten reproduzieren sich bei einem gleichzeitig gewachsenen problematisierenden Bewusstsein für die dahintersteckenden Ungerechtigkeiten auch in einer digitalen Gesellschaft. Dennoch ist bisher kaum untersucht, wie sich Bildungsungleichheiten in digitalen Gesellschaften darstellen. Um sich der Beantwortung dieser Frage zu nähern, werden zunächst wesentliche Diskursstränge zu Bildungsgerechtigkeit zusammengefasst. Im Anschluss wird definiert, was unter Digitalisierung als gesellschaftlicher Transformation verstanden wird, wie sich Digitalität, Bildung und Bildungsinstitutionen gegenseitig beeinflussen und schließlich, wie Bildungs(un)gerechtigkeiten in einer digitalen Gesellschaft adressiert werden können. Im Ergebnis wird deutlich, dass Bildungsgerechtigkeit auch in einer digitalen Gesellschaft nur dann ermöglicht werden kann, wenn gerechte Zugangsschancen zum Kompetenzerwerb, insbesondere zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen in Schulen hergestellt werden und vor allem Kinder aus weniger privilegierten Familien zusätzliche Unterstützung erhalten. Die Ermöglichung von Bildungsgerechtigkeit ist auch in einer digitalen Gesellschaft äußerst voraussetzungsvoll und benötigt Akteure, die für die Ursachen von Bildungsungleichheiten sensibilisiert sind. Weiterhin sind übergreifende gesellschaftliche Strukturen auf mehreren Ebenen notwendig, um Bildungsungleichheiten zu minimieren.
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Mühlnikel, Ingrid. "Der Zahlenflüsterer." kma - Klinik Management aktuell 11, no. 02 (February 2006): 6–8. http://dx.doi.org/10.1055/s-0036-1573616.

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Abstract:
Bürgerversicherung versus Pauschalprämie: Die Diskussion zur Reform der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pendelt zwischen diesen beiden scheinbar gegensätzlichen Denkmodellen. Markus M. Grabka, Wissenschaftler am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, hat durchgerechnet wo Beitragssatzpunkte in der GKV eingespart und bestehende Ungerechtigkeiten beseitigt werden können. Für seine Dissertation zum Thema Alternative Finanzierungsmodelle einer sozialen Krankenversicherung wurde der 38-Jährige mit dem Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen ausgezeichnet. Seine preisgekrönte Dissertation diente als Grundlage für die Koalitionsverhandlungen. Auch sind seine Gutachten im Gesundheitsministerium vielgelesene Lektüren.
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Tröhler, Ulrich. "Theodor Kocher : Chirurgie und Ethik." Gesnerus 49, no. 2 (November 27, 1992): 119–35. http://dx.doi.org/10.1163/22977953-04902002.

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Abstract:
Der mitgestaltende Aufstieg Theodor Kochers (1841—1917) in der modernen Chirurgie und seine am Anfang des 20. Jahrhunderts darin erreichte herausragende Stellung werden kurz charakterisiert. Das letzte Jahrzehnt seiner erlebte Kocher dann als eine Periode des Übergangs: Wissenschaftliche Entwicklungen in Chirurgie und Medizin stellten die bisher als einzige fortschrittliche Behandlungsmöglichkeit gesehenen Operationen in Frage. Daraus ergaben sich auch neue ethische Konflikte, zu deren Bewältigung die überlieferten moralischen Verpflichtungen des Arztes, dem Patienten zu nützen und nicht zu schaden, nicht mehr ausreichten, als nun die Fragen der Selbstbestimmung des Patienten und der Ungerechtigkeit einer sozial differenzierten Medizin auftauchten. Kocher versuchte, die ihm bewussten fachlichen und die tief empfundenen weltanschaulichen und emotionalen Anfechtungen wissenschaftlich durch Förderung der Grundlagenforschung und ethisch vor allem durch Rückbezug auf den ihm vertrauten christlichen Glauben zu meistern.
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Bauers, Sebastian Björn, Axel Faix, and Christoph Wolf. "Exit als Folge von Ungerechtigkeit im Profifußball? Gerechtigkeitstheoretische Ansätze zur systematischen Begründung einer möglichen Abwendung von Fußballfans." FuG – Zeitschrift für Fußball und Gesellschaft 2, no. 2-2020 (June 24, 2021): 201–20. http://dx.doi.org/10.3224/fug.v2i2.03.

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Abstract:
Im Zuge der stetig voranschreitenden Kommerzialisierung des Profifußballs ergibt sich folgende zentrale Frage: Beeinträchtigt die (Über-)Kommerzialisierung des Fußballs die von Fans wahrgenommene Gerechtigkeit und begünstigt damit einen Exit von Fußballfans? Entsprechend der Exit-Voice-Theorie von Hirschman wählen Fußballfans aufgrund ihrer Loyalität zum Klub in der Regel die sogenannte Voice-Option (beispielsweise in Form der Mitbestimmung). Nicht-loyale Kunden_innen, beispielsweise von Unternehmen, ergreifen hingegen eher die Exit- Option. Vor diesem Hintergrund wurde ein Exit von Fußballfans in der Literatur bislang vernachlässigt. Es liegen jedoch wesentliche Indizien vor, dass die Schließung dieser Forschungslücke für Wissenschaft und Praxis in Zukunft von hoher Bedeutung sein wird. Um ein besseres Verständnis für das neuartige Phänomen sowie eine Grundlage zukünftiger Forschungen zu schaffen, erarbeitet der vorliegende Beitrag – basierend auf der Tauschgerechtigkeit, der Leistungsgerechtigkeit sowie der sozialen Gerechtigkeit – systematisch die Gründe für einen Exit. Um die gesellschaftliche und ökonomische Relevanz der Thematik zu verdeutlichen, werden ebenfalls potenzielle Folgeprobleme dargestellt.
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Hädicke, Maximiliane, and Claudia Wiesemann. "Was kann das Konzept der Diskriminierung für die Medizinethik leisten? – Eine Analyse." Ethik in der Medizin 33, no. 3 (April 28, 2021): 369–86. http://dx.doi.org/10.1007/s00481-021-00631-4.

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Abstract:
ZusammenfassungKaum ein Begriff der ethischen Debatten der letzten Jahre hat eine solche Konjunktur erlebt wie der Begriff der Diskriminierung. Eine vergleichende Erörterung des Konzepts einschließlich seiner begrifflichen Nuancen und seiner ethischen Bedeutung für das Gesundheitswesen fehlte jedoch bislang. Ziel dieses Beitrags ist die Entwicklung eines differenzierten Verständnisses von Diskriminierung auf der Basis der philosophischen und soziologischen Literatur vor dem Hintergrund ethisch relevanter medizinischer und pflegerischer Szenarios. Anhand von praktischen Beispielen aus dem Gesundheitswesen erörtern wir die Besonderheiten direkter, indirekter und statistischer Diskriminierung, wir untersuchen die Bedeutung von Absichten und die Rolle von kollektiven Akteuren. Zudem diskutieren wir, welche sozialen Gruppen diskriminiert werden können und welche Rolle Formen epistemischer Ungerechtigkeit dabei spielen. Argumentiert wird, dass das Konzept trotz seiner Komplexität einen signifikanten Mehrwert bietet, weil es erlaubt, Formen der Benachteiligung aufzuzeigen, die über die Verletzung einzelner spezifischer Rechte oder Interessen hinausgehen. Als wissensbasiertes System von großem gesellschaftlichen Einfluss weist das Gesundheitswesen einige Eigenschaften auf, die Diskriminierung begünstigen können. Dies zu erkennen ist unerlässlich, um Diskriminierung wirksam entgegentreten zu können.
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Sonnberger, Marco, and Matthias Leger. "Gegen das Gemeinwohl. Eine qualitative Studie zur Deutung der Dieselfahrverbote in Stuttgart." Soziale Welt 71, no. 4 (2020): 475–506. http://dx.doi.org/10.5771/0038-6073-2020-4-475.

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Abstract:
Als eine Folge des sogenannten Dieselskandals wurden in mehreren deutschen Städten Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge verhängt. Diese Fahrverbote waren und sind Gegenstand äußerst kontroverser öffentlicher Auseinandersetzungen. Stuttgart war die erste Stadt, in der flächendeckende Einfahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge verhängt wurden. Basierend auf sieben Fokusgruppendiskussionen zum Thema Dieselfahrverbote, die im November und Dezember 2018 mit Stuttgarter*innen und Einpendler*innen aus dem Stuttgarter Umland durchgeführt wurden, arbeiten wir zentrale Aspekte der öffentlichen Wahrnehmung und Bewertung der Fahrverbote in Stuttgart heraus. Die Auswertung des Materials erfolgte in Anlehnung an die Codierschritte der Grounded Theory und hatte die Identifikation zugrundeliegender Deutungsmuster zum Ziel. Anhand des Materials lässt sich zeigen, dass die Deutung der Fahrverbote im Wesentlichen durch empfundene Ungerechtigkeit sowie unterschiedlich schattiertes Unverständnis und Skeptizismus gekennzeichnet ist. Als Adressatin geäußerter Kritik fungiert dabei in erster Linie die, oftmals abstrakt gehaltene, „Politik“. Basierend auf einer sozialen Gemengelage des Misstrauens gegenüber politischen Akteuren lässt sich ein zugrundeliegendes Deutungsmuster der „undurchsichtigen Interessenspolitik zum Nachteil der ‚einfachen‘ Bürger*innen“ identifizieren, das in zwei unterschiedlichen Argumentationsmodi kommuniziert wird. Die Ergebnisse lassen sich als eine Illustration des spezifischen Umgangs der Bürger*innen mit der Komplexität und Ambiguität sozialökologischer Transformationen interpretieren.
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Biewer, Caroline, Christian Wandeler, and Franz Baeriswyl. "Herkunftseffekte und Gerechtigkeitserleben beim Übergang von der Primarschule in die Sekundarstufe I." Swiss Journal of Educational Research 35, no. 3 (September 26, 2018): 425–46. http://dx.doi.org/10.24452/sjer.35.3.4918.

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Abstract:
Im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg/CH kommt ein multikriteriales Übertrittsverfahren beim Übergang von der Primarschule in die Sekundarstufe I zum Einsatz. Nebst Schulnoten, den Einschätzungen der kognitiven Fähigkeiten durch die Lehrpersonen sowie der Zuweisungsempfehlung der Lehrpersonen und der Eltern wird zusätzlich eine Vergleichsprüfung in Deutsch und Mathematik durchgeführt. In zwei Vollerhebungen wurden die Lernenden, deren Eltern sowie die Lehrpersonen der Übertrittsjahrgänge 2009 und 2010 ausführlich befragt. Die Daten erlaubten eine empirische Trennung der primären von sekundären Herkunftseffekten und charakterisieren somit den übertrittsrelevanten Einfluss sozialer Disparitäten. Auch unter Kontrolle der Leistung, der Noten und der Zuweisungsempfehlungen der Eltern und der Lehrpersonen blieben die Einflüsse der Herkunft bestehen. Die sekundären Herkunftseffekte spiegelten sich nicht in der Gerechtigkeitswahrnehmung der Eltern mit tieferem sozioökonomischem Hintergrund wider. Es handelte sich tendenziell um Eltern aus höheren Sozialschichten, die Ungerechtigkeiten beim Übergang wahrnahmen. Generell kann die von den Eltern wahrgenommene Gerechtigkeit des Deutschfreiburger Übertrittsverfahrens vor allem durch lehrpersonbezogene Variablen erklärt werden.
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Paquet, Robert. "Noch nie so hochgeschätzt – das Gesundheitssystem in der Pandemie – Soziale Differenzierung: Betroffenheit, Versorgung und Gesundheitspolitik." Soziale Gerechtigkeit in der Krise 70, no. 7-8 (July 1, 2021): 455–72. http://dx.doi.org/10.3790/sfo.70.7-8.455.

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Abstract:
Das deutsche Versorgungssystem hat die Pandemie bisher relativ gut bewältigt, ohne dass es zu neuen Ungerechtigkeiten gekommen wäre. Die Anstrengungen zur Prävention und Eindämmung der Infektionen sind dagegen weniger erfolgreich. Zielgerichtete Maßnahmen hätten schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle in den Risikogruppen besser reduzieren können. Die politische Steuerung der Maßnahmen und ihre Kommunikation sind verbesserungsbedürftig. Ihre Informationsbasis ist (oft selbstverschuldet) ebenso unzureichend wie ihre unklare und widersprüchliche Zielbestimmung. Das Pandemiemanagement zeigt einerseits gravierende Mängel des öffentlichen Gesundheitsdienstes (public health system) und seiner Vorbereitung auf kritische Entwicklungen (Schutzausrüstungen, Meldewesen). Andererseits bestätigt sich in vielen Fällen der bekannte Reformbedarf des Versorgungssystems (Rückstand der Digitalisierung, Stärkung der Krankenhäuser durch Zentralisierung etc.). Abstract: Never so Highly Valued – The Health System in the Pandemic – Social Differentiation: Concern, Care and Health Policy The German health care system has managed the pandemic relatively well so far, without new discriminations. However, efforts to prevent and contain infections are less successful. Targeted measures would have been better able to reduce severe disease progression and deaths in the risk groups. The political control of the measures and their communication need to be improved. Their information base is (often self-inflicted) just as inadequate as their unclear and contradictory objectives. On the one hand, the pandemic management shows serious shortcomings of the public health system and its preparation for critical developments (protective equipment, reporting). On the other hand, in many cases the well-known need for reform of the care system is confirmed (backlog of digitalization, strengthening of hospitals by centralization, etc.).
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Hoiß, Christian. "Zur Stofflichkeit digitaler Medien." MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 52 (February 3, 2023): 47–63. http://dx.doi.org/10.21240/mpaed/52/2023.02.03.x.

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Abstract:
Stoffe, die in digitalen Geräten und der Digitalisierung zugrunde liegenden technischen Infrastruktur enthalten sind, machen digitales Lernen letztlich erst möglich. Zugleich entziehen sie sich weitgehend unserer Wahrnehmung. Auch in der mediendidaktischen Forschung ist die Auseinandersetzung mit ihnen ein blinder Fleck. Nach einer Analyse des gegenwärtigen Diskurses um digitale Bildung erörtert der Beitrag, dass die gegenwärtig vorherrschende Vorstellung von Digitalisierung konzeptuell auf einer Metapher beruht, die Digitalisierung als von aussen über unsere Gesellschaft hereinbrechenden Prozess begreift, dem man mehr oder weniger machtlos gegenübersteht und auf den auch im Bildungsbereich immer nur reagiert wird, dem gegenüber aber nicht prospektiv agiert wird. Dieses Denkmuster wirkt sich auf die allgemeine Wahrnehmung sowie auf pädagogisch-didaktische Schwerpunktsetzungen im Bereich digitaler Bildung aus, etwa indem Digitalisierung nicht als ressourcenverbrauchender globaler Konsumprozess verstanden wird. Die mangelnde Beschäftigung mit den technisch-materiellen Grundlagen digitalen Lebens und digitaler Bildung kann als kollektive Wahrnehmungspräferenz verstanden werden. In der Folge dringen Umweltschäden und soziale Ungerechtigkeiten, die durch die Produktion der digitalen Geräte und Schaffung der digitalen Infrastrukturen vor allem im Globalen Süden herbeigeführt werden, nicht in das gesellschaftliche Bewusstsein im Globalen Norden vor und bleiben auch im Bildungsbereich systematisch ausgeblendet. Anhand konkreter Beispiele wird gezeigt, dass mediendidaktisches Arbeiten Reflexionsprozesse über die materiellen Grundlagen digitalen Seins und ihre globalen Implikationen anregen kann, und wie dadurch eine Erweiterung des mediendidaktischen Verantwortungsbereichs um sozialökologische Aspekte erfolgen kann.
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Bosch, Stephan, and Matthias Schmidt. "Ungerechte Energielandschaften – die Produktion von Raum im Kontext der Transformation des deutschen Energiesystems." Geographica Helvetica 75, no. 3 (August 5, 2020): 235–51. http://dx.doi.org/10.5194/gh-75-235-2020.

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Abstract:
Abstract. The study analyses the characteristic features of energy landscapes. By the example of the German energy transition, it is discussed in how far they are an expression of social inequality and injustice. Based on a review of the literature on socio-technical and socio-ecological dimensions of energy landscapes, the central findings will be integrated into Henri Lefebvre's concept “The Production of Space”. Thereby, those social spaces are identified which are constructed by the powerful actors of the energy transition on the basis of neoliberal spatial concepts and which become the origins of unequal and unjust energy landscapes. Furthermore, it will be discussed whether and how energy landscapes can be distinguished from other landscapes and where these boundaries run when the representative and discursive features of energy landscapes are brought to the fore. The study reveals that Lefebvre's spatial concept is well suited to expose the powerfully enforced and socially unbalanced territorial structures of energy landscapes and to distinguish them from the symbolic, emotional, and idealistic reference points that arise from the everyday life in these landscapes. It becomes clear that infrastructure measures for climate protection only appear socially viable if the production of sustainable energy landscapes is understood as the production of a discourse about sustainability, equality, and justice. Zusammenfassung Im Rahmen der Studie werden die charakteristischen Eigenschaften von Energielandschaften analysiert und dahingehend erörtert, wie sie am Beispiel der deutschen Energiewende Ausdruck gesellschaftlicher Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten sind. Auf Basis eines Literatur-Reviews zu den soziotechnischen und sozioökologischen Dimensionen von Energielandschaften werden hierzu die zentralen Befunde in das von Henri Lefebvre entwickelte Konzept „Die Produktion des Raumes“ eingeordnet. Dadurch ist es möglich, jene sozialen Räume zu identifizieren, die von den machtvollen Akteuren der Energiewende auf Basis neoliberaler Raumkonzepte konstruiert und zu Ausgangspunkten ungleicher und ungerechter Energielandschaften werden. Des Weiteren soll erörtert werden, ob und wie Energielandschaften von anderen Landschaften abgegrenzt werden können und wo diese Grenzen verlaufen, wenn die repräsentativen und diskursiven Merkmale von Energielandschaften in den Vordergrund gerückt werden. Die Studie offenbart, dass Lefebvres raumtheoretisches Konzept sich gut dazu eignet, die mit Macht durchsetzten und sozial unausgewogenen territorialen Strukturen von Energielandschaften freizulegen und von den symbolischen, emotionalen und ideellen Bezugspunkten, die sich aus dem Leben der Menschen in diesen Landschaften ergeben, zu unterscheiden. Darüber hinaus wird deutlich, dass Infrastrukturmaßnahmen zum Klimaschutz nur dann gesellschaftlich tragfähig erscheinen, wenn die Produktion nachhaltiger Energielandschaften zuallererst als Produktion eines Diskurses um Nachhaltigkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit begriffen wird.
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Faissner, Mirjam, Georg Juckel, and Jakov Gather. "Testimoniale Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit psychischer Erkrankung in der Gesundheitsversorgung. Eine konzeptionelle und ethische Analyse." Ethik in der Medizin, November 16, 2021. http://dx.doi.org/10.1007/s00481-021-00666-7.

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Abstract:
ZusammenfassungMenschen mit psychischer Erkrankung sterben statistisch gesehen früher als die Allgemeinbevölkerung. Ein Grund hierfür ist, dass sie eine schlechtere somatische Gesundheitsversorgung erhalten. Wir argumentieren, dass ableistische Netzwerke sozialer Bedeutung zu einer Abwertung der epistemischen Kompetenz von Menschen mit psychischer Erkrankung führen. Diese Abwertung kann mit dem Konzept der testimonialen Ungerechtigkeit erfasst werden. Testimoniale Ungerechtigkeit bezeichnet das ungerechtfertigte Herabstufen der Glaubwürdigkeit einer*s Sprecher*in aufgrund eines Vorurteils gegen ihre*seine soziale Identität. Wir analysieren ethische und epistemische Folgen testimonialer Ungerechtigkeit als wichtige Ursachen der schlechteren Gesundheitsversorgung von Menschen mit psychischer Erkrankung. Testimoniale Ungerechtigkeit kann zu medizinischen Behandlungsfehlern führen und für Betroffene schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Zudem kann sie zu einem Vertrauensverlust von Menschen mit psychischer Erkrankung in das Gesundheitssystem führen. Daher trägt testimoniale Ungerechtigkeit zur strukturellen Diskriminierung von Menschen mit psychischer Erkrankung bei. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir, wie die somatische Gesundheitsversorgung unter ethischen Gesichtspunkten verbessert werden kann.
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Holz, Melanie, Dieter Zapf, and Christian Dormann. "Soziale Stressoren in der Arbeitswelt: Kollegen, Vorgesetzte und Kunden." Arbeit 13, no. 3 (January 1, 2004). http://dx.doi.org/10.1515/arbeit-2004-0312.

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Abstract:
AbstractIn der organisationalen Stressforschung hat die Untersuchung von psychosozialen Belastungsvariablen stark zugenommen. Immer mehr ist es erforderlich, dass Beschäftigte mit Kollegen, Vorgesetzten aber auch in Dienstleistungsberufen mit Kunden interagieren und dabei hohe emotionale und soziale Anforderungen regulieren müssen. Dieser Beitrag berichtet über die aktuelle Forschung zu diesen neuen Stressoren und einigen Ressourcen und deren Effekte auf die Gesundheit und das Wohlbefinden, z.B. Burn-out. Zum einen werden verschiedene soziale Stressoren im arbeitsbezogenen Kontext diskutiert, wie Mobbing, Konflikte oder organisationale Ungerechtigkeit. Zum anderen wird das Konzept der kundenbezogenen sozialen Stressoren und das Konzept der Emotionsarbeit vorgestellt. Zum Abschluss wird ein Ausblick über zukünftige Stressforschung gegeben.
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Swiers, Joost, Chloe R. Brimicombe, Katharina Wieser, and Ilona M. Otto. "Wie beeinflusst der Klimawandel unsere Gesellschaft und damit unsere Gesundheit?" Zeitschrift für Pneumologie, April 6, 2023. http://dx.doi.org/10.1007/s10405-023-00501-4.

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Abstract:
ZusammenfassungDer Klimawandel hat negative Auswirkungen auf unser Leben, die Gesellschaft und unsere Gesundheit, wobei die Schwächsten unter uns unverhältnismäßig stark betroffen sind. In diesem Beitrag werden die Auswirkungen des Klimawandels mit Fokus auf die Lungengesundheit untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass es 4 Hauptauswirkungen gibt: Luftverschmutzung, Aeroallergene (Pollen und Schimmelpilze), extreme Hitze und Kälte und Extremwetterereignisse, wie z. B. Überschwemmungen. Diese werden jedes Jahr schlimmer und betreffen außerdem eine immer größere Gruppe an Menschen. Zweitens werden Beispiele für Fälle von bestehender und zunehmender sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel und seinen Folgen erläutert mit einem Fokus auf die Lungengesundheit. Drittens geben wir einen Überblick über transformative Veränderungen und soziale Gerechtigkeit, um Wege zur Lösung der Klimakrise aufzuzeigen.
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Tacke, Lena. "Ungleichheiten als Thema religiöser Bildung für nachhaltige Entwicklung." Religionspädagogische Beiträge, December 21, 2023, 21–33. http://dx.doi.org/10.20377/rpb-275.

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Abstract:
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lässt ökologische, ökonomische und soziale Zielsetzungen ineinandergreifen, indem sie die 17 Nachhaltigkeitsziele der „Agenda 2030“ zugrunde legt. Die sozialen Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung sind der Schwerpunkt dieses Beitrages, indem das 10. Nachhaltigkeitsziel (SDG 10) „Weniger Ungleichheiten“ in den Fokus gerückt wird. Dieses Ziel bündelt die Herausforderungen für religiöse Bildung in spezifischer Weise, weil Ungleichheiten zum einen eine fachübergreifende strukturelle Herausforderung aller Bildungskontexte darstellt, zugleich jedoch Gegenstand des fachbezogenen Diskurses religiöser Bildung ist. Dies lässt ein Aushandeln von fachspezifischen und überfachlichen Aspekten virulent werden. Für die Religionspädagogik ist das Thema Ungleichheiten fachdidaktisch auf mehreren Ebenen relevant: Erstens benennt BNE es als ein Ziel, Ungleichheiten zu reduzieren. Zweitens tangiert das Thema interdisziplinär weitere Felder des Bildungsdiskurses wie Inklusion, Chancengerechtigkeit und Partizipation. Drittens wird das Thema in der Religionspädagogik insbesondere in Debatten um Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit ausdifferenziert. Um „Weniger Ungleichheiten“ als Nachhaltigkeitsziel im Kontext von religiöser BNE zu verorten, spielen Auseinandersetzungen der christlichen Sozialethik, Anthropologie und Christologie eine besondere Rolle. Im Horizont von Gerechtigkeitsfragen und Fragen der gerechten strukturellen Gestaltung von Bildung liegt das Potenzial einer inhaltlichen Sensibilisierung und Kritikfähigkeit. Kritikfähigkeit ist eine zentrale Prämisse, damit religiöse Bildung, als emanzipatorische Bildung, Ungleichheiten reflektieren und bearbeiten kann.
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Kenner, Lukas, Samuel Kenner, Barbara Prainsack, Peter Wallner, Kathrin Lemmerer, Lisbeth Weitensfelder, and Hans-Peter Hutter. "Die Klimakrise als ethische Herausforderung." Wiener Medizinische Wochenschrift, November 29, 2022. http://dx.doi.org/10.1007/s10354-022-00986-3.

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Abstract:
ZusammenfassungDer Klimawandel ist eine Gefahr für Gesundheit und soziale Sicherheit von Milliarden von Menschen. Gesundheit und Lebensqualität werden unter dem Einfluss der Klimakrise zunehmend auf vielfältige Weise beeinträchtigt. Der Anstieg der globalen Temperaturen hat häufigere, stärkere Extremwetterereignisse zur Folge, die insgesamt und speziell in der Gesundheitsversorgung zur weiteren Aggravierung von Ungleichheit, Diskriminierung und Ungerechtigkeit beitragen. Zudem begünstigen die klimatischen Bedingungen die Übertragung zahlreicher Infektionskrankheiten und ihr Vordringen in neue Regionen. Sozio-ökonomisch benachteiligte Gebiete mit schwacher Gesundheitsinfrastruktur, etwa im globalen Süden, werden am wenigsten in der Lage sein, ohne gezielte Unterstützung die Folgen der Klimakrise zu bewältigen. Oberstes Gebot ist es, die Verringerung der Treibhausgasemissionen in den Bereichen Verkehr, Energie- und Nahrungsmittelproduktion zu erreichen – auf globaler, nationaler und regionaler Ebene, um negative Gesundheitsfolgen zu mildern. Das Pariser Übereinkommen (2015) ist daher auch als entscheidendes Gesundheitsabkommen zu begreifen. Der Fokus dieses Beitrages liegt auf ethischen Aspekten des Klimawandels im Gesundheitsbereich.
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Biringer, Katharina. "Desinformationen, Media Literacy und Erwachsenenbildung." MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, March 15, 2023, 393–419. http://dx.doi.org/10.21240/mpaed/jb19/2023.03.15.x.

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Abstract:
Online Desinformationen, häufig auch Fake News genannt, sind ein durch Soziale Medien stark in den Fokus geratenes Phänomen, das individuelle und gesellschaftliche Auswirkungen nach sich zieht. Häufig werden sie von internationalen und globalen Organisationen als demokratiegefährdend und gesellschaftlich problematisch erachtet. Der Wunsch nach der Förderung von Media Literacy zur Eindämmung von Desinformationen wird in diesem Zusammenhang oft geäussert. Neben der Förderung im Schulunterricht darf aber nicht auf die Förderung bei Erwachsenen vergessen werden, nutzen sie doch Soziale Medien immer häufiger. Die Erwachsenenbildung nimmt hier eine wichtige, wenn auch schwierige Position ein, denn nicht nur ist die Teilnahme an ihren Aktivitäten freiwillig, auch die Zielgruppen sind sehr heterogen. In diesem Artikel wird die Frage beleuchtet, wie Media Literacy, Desinformation und Erwachsenenbildung aus einer demokratietheoretischen Perspektive zusammenhängen und sich erklären lassen. Dabei werden soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten auf der Makro-, Meso- und Mikroebene aufgespürt, benannt und miteinander in Verbindung gesetzt. Die Ausführungen lassen sich dabei auf Österreich und Deutschland beziehen. Es fliessen radikaldemokratische Ideen, Deweys Blick auf Bildung und Demokratie und Bourdieus Habituskonzept in die Analyse ein. Die demokratiegefährdende Wurzel liegt tiefer und ist für Desinformationen fruchtbar. Desinformationen sind ein Symptom. Die Förderung von Media Literacy ist wichtig, greift aber zu kurz.
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Rubeis, Giovanni. "Foundations of critical medical ethics." Ethik in der Medizin, March 18, 2024. http://dx.doi.org/10.1007/s00481-024-00804-x.

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Abstract:
ZusammenfassungDie Medizinethik sieht sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die sich aus gesellschaftlichen Machtasymmetrien und epistemischen Ungerechtigkeiten ergeben. Dabei fehlen der Medizinethik die epistemischen Linsen, um diese gesellschaftlichen Kontextfaktoren ärztlichen Handelns analysieren zu können. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es daher einer theoretisch-konzeptuellen Neuausrichtung. In diesem Beitrag werden die Grundzüge einer kritischen Medizinethik diskutiert, welche Perspektiven und Erkenntniskategorien aus kritischen Theorien übernimmt. Dazu gehört die Kritische Theorie der Frankfurter Schule sowie diejenigen Ansätze aus den Sozial- und Kulturwissenschaften, die auf Machtasymmetrien reflektieren. Dadurch soll das epistemische Spektrum der Medizinethik erweitert werden, um reale Machtverhältnisse besser in normative Analysen einbeziehen zu können.In einem ersten Schritt wird der Beitrag der Sozialwissenschaften im Sinn einer empirischen Ethik diskutiert. Hierbei zeigt sich, dass eine empirische Ausrichtung alleine die epistemologische Lücke nicht schließen kann. In einem weiteren Schritt werden daher epistemische Linsen und Konzepte aus kritischen Theorien dargestellt. Dazu gehören einerseits die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, andererseits feministische, postkoloniale, Queer- und Gender-Theorien sowie die Science and Technology Studies (STS). In einer Zusammenfassung werden die Grundzüge einer kritischen Medizinethik dargestellt und deren Limitierungen diskutiert.
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Von Holzen, Aleta-Amirée. "Schluss mit schüchtern!" kids+media : Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung 5, no. 1 (March 1, 2015). http://dx.doi.org/10.54717/kidsmedia.5.1.2015.1.

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Abstract:
Im deutschsprachigen Kinderbuch-Angebot für acht- bis zwölfjährige Leserinnen und Leser sind Werwölfe nicht oft anzutreffen. Dies gilt besonders für Werwölfe in Hauptrollen abseits der einschlägigen Grusel-/Monsterreihen. Von einem Protagonisten, der sich plötzlich in einen Werwolf verwandelt, erzählen Gunnel Lindes Jag är en varulvsunge (1972), Gene DeWeeses The Adventures of a Two-Minute Werewolf (1983), Cornelia Funkes Kleiner Werwolf (1996) und Paul van Loons Dolfje Weerwolfje-Trilogie (1996–2001). In der ‚kindertauglichen‘ Version unterliegt die eng mit Horror- und Gruselgeschichten verbundene Figur des Werwolfs erwartungsgemäss der Verharmlosung; die im Film oft schmerzhafte Verwandlung wird auf Kribbeln reduziert. Vorstellungen blutrünstiger Werwölfe fungieren aber als wichtige Kontrastfolie: Indem sich die Untaten der Werwölfchen als ‚halb so wild‘ erweisen, werden sie positiviert und entdämonisiert. Vor allem durch die altersgerechten Illustrationen (z. B. Werwolf mit Mütze oder Brille) verliert die Hybridität der Werwolfsgestalt die Konnotation der Monstrosität weitgehend und unterliegt – in der Tradition anthropomorpher Sympathieträger – der Verniedlichung. Zwar empfinden die Protagonisten ihre neue Seinsform, der Kontrollverlust und Zerstörungspotenzial innewohnen, als monströs, zugleich eröffnet ihnen das Werwolfsein neue Freiheiten abseits erwachsener Autoritätsräume. Die Werwolfjungen changieren zwischen Freude über die Möglichkeiten und Frust über die Zwänge des Werwolflebens. Als Katalysator des neu entdeckten Muts und damit neuer Handlungsmöglichkeiten für die ausnahmslos schüchternen Jungen wirken oft Wutanfälle – als Form des Kontrollverlusts. Insofern diese gegen Ungerechtigkeiten gerichtet sind, erhalten sie eine soziale Funktion, wenn die Jungen für sich und ihre Freunde einstehen und ihre Ängste überwinden. Der Werwolf wird zu einer Projektionsfigur für kleine Vergeltungsfantasien (Stichwort Beisslust) und dient insgesamt als Ermächtigungsstrategie, die jedoch die beängstigenden Seiten von Macht ebenfalls beinhaltet. In einer realitätsnahen Alltagswelt situiert, ist die Geheimhaltung des Werwolftums für die Protagonisten aus Angst vor Zurückweisung gegeben, sie selbst schliessen sich aus der (vermeintlichen) Normalität aus. Allen voran der/die beste Freund/in als Eingeweihte/r und allenfalls später die Familie zeigen indes unerschütterliche Akzeptanz. Im Ausnahmefall basiert die Zuneigung gerade auf der Andersartigkeit, in der Regel aber basiert die Akzeptanz auf der Betonung von Gemeinsamkeiten zwischen Werwolf und Mensch: Im Grunde, so der Tenor, sind alle ein bisschen Werwolf, und wenn alle anders sind, sind auch Werwölfe keine unintegrierbaren Anderen mehr. Der Werwolf als Metapher für Andersartigkeit ist somit in den Kinderbüchern zwar ein Thema, verliert aber durch die Verwässerung der Figur an Aussagekraft.
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